Potenzialanalyse April 2006 in der Hauptschule Leichlingen
25 Schüler:innen und 13 Mitarbeiter:innen der HRmatic GmbH treffen sich für zwei Tage für den Kompetenzcheck (Potenzialanalyse) in der Schule. Die Potenzialanalyse ist für alle Beteiligten neu und findet zum ersten Mal statt. Das Team ist mit mehr als doppelt so vielen Mitarbeiter:innen vor Ort wie benötigt, um auf alle Gegebenheiten reagieren zu können.
Die Schüler:innen nehmen an Tests zur Sprache, zum mathematischem Verständnis, logischen Denken und zur Konzentrationsfähigkeit teil. Außerdem bearbeiten sie einen Fragebogen zu beruflichen Interessen und müssen sich anhand von über 200 Aussagen schriftlich einschätzen. Bei schwer verständlichen Wörtern unterstützen die Beobachter:innen mithilfe eines Overheadprojektors und Folien.
In einer Gruppenübung bauen die Schüler:innen einen Turm aus Papier. Bei allen Aufgaben werden sie von den Mitarbeitenden der Firma beobachtet und bewertet. Am zweiten Tag nehmen die Schüler:innen an einem Bewerbungstraining teil. Nachmittags folgen 30-minütige Feedbackgespräche pro Schüler:in. in denen ihnen konkrete Beispielberufe genannt werden, die zu ihren Kompetenzen passen. Die Ergebnisse werden mit Jugendlichen, Eltern und Lehrern reflektiert. Die Schüler:innen erhalten Feedback zu ihren Stärken und Hinweise, woran sie noch arbeiten sollten.
18 Jahre später
- Für 220.387 Schüler:innen an über 300 Schulen wurden mittels der TALENTBRÜCKE-Verfahren erfolgreich Stärken gefunden.
- 4.288 Schüler:innen durchliefen die Potenzialanalyse aufgrund der Corona-Pandemie digital.
- 721.365 km wurden mit den Firmen-Bussen zu den Schulen zurückgelegt, nur ein Auto wurde geklaut.
- Auf 38m² wurden zum Co2 Ausgleich Bäume gepflanzt.
- 23.124 Liter Kaffee wurden von den Beobachter:innen konsumiert.
- Im Rahmen der Gruppenübungen wurden von den Schüler:innen 9.433 neue Fernsehserien entwickelt und über 43.856 Klassenfahrten geplant.
- Die TALENTBRÜCKE Mitarbeiter:innen entwickelten 7 eigene Testverfahren und 18 eigene Partner- und Gruppenübungen.
- 23 Mal wurden die Beobachter:innen am Ende des Tages aus Versehen in einer Schule eingeschlossen.
- Nur sehr selten mussten Durchführung kurzfristig abgesagt werden: Zwei Mal wegen zu viel Schnee, einmal wegen zu viel Wind, drei Mal, weil die Bahnen nicht fuhren.
Potenzialanalyse September 2024 in der Sekundarschule in Leichlingen
Einiges hat sich im Vergleich zu 2006 verändert: Die Hauptschule in Leichlingen gibt es seit 2018 nicht mehr, die Räumlichkeiten werden heute von der Sekundarschule genutzt. Aus der Firma HRmatic GmbH wurde die TALENTBRÜCKE GmbH und Co. KG. Heute heißt es Potenzialanalyse und die Schüler:innen werden nur noch 4 Stunden beobachtet, während sie die Übungen durchlaufen. Sie zeigen ihr feinmotorisches Geschick bei einer Übung, in der sie Draht entsprechend einer Vorlage biegen. Ihr Räumliches Vorstellungsvermögen stellen sie bei der Einrichtung einer fiktiven Wohnung unter Beweis. Die Schüler:innen erfinden als Gruppe eine neue Serie und entwickeln ihre eigene Schule der Zukunft. Alle Übungen wurden von der TALENTBRÜCKE selbst entwickelt. Das Auswertungsgespräch findet am nächsten Tag statt. Lehrkräfte sind dabei in der Regel nicht mehr dabei. Die Stärken stehen im Fokus des 45-minütigen Auswertungsgesprächs. Im Fokus des 45-minütigen Auswertungsgesprächs liegen nun fast ausschließlich die Stärken der Schüler:innen.
Doch wie kam es zu diesen Veränderungen?
Während die Schulen sich früher aktiv für eine Teilnahme entscheiden mussten/konnten, ist ab dem Schuljahr 2016 / 2017 die Potenzialanalyse an allen allgemeinbildenden Schulen in NRW verpflichtend durchzuführen. Mit verschiedenen Auftraggebern kamen nicht nur unterschiedliche Namensgebungen für das Projekt. Auch die Vorgaben änderten sich. Zum Beispiel wird seit 2023 im flächendeckenden Landesprogramm kein berufliches Interesse mehr erfasst. Logisches Denken wird schon seit 2016 nicht mehr erfasst. Entsprechend aktuellen Forschungen und Evaluationen verändert sich die Ausrichtung der Potenzialanalyse stetig. Der Fokus liegt nun vielmehr auf den sozialen und persönlichen Kompetenzen der Schüler:innen. Die TALENTBRÜCKE-Mitarbeiter:innen wurde aufgrund ihrer Erfahrungswerte zu Experten in der Entwicklung eigener Übungen. Auch aufgrund kreativer Impulse neuer Mitarbeiter:innen und interner Evaluationen werden diese Testverfahren und Übungen stetig weiterentwickelt und optimiert. Auch die steigende Anzahl von Schüler:innen mit Zuwanderungsgeschichte erforderte Anpassungen. Die TALENTBRÜCKE übersetzte ihre Fragebögen in über 23 Sprachen und nutzte vermehrt bildliche Anleitungen.
Fazit
Die Potenzialanalyse hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen, aber ihre Bedeutung bleibt unverändert. Sie ist ein Instrument der Selbstentdeckung, das Schüler:innen hilft, ihre Träume zu verwirklichen und ihre Zukunft zu gestalten. Trotz aller Änderungen ist eins klar: Für die TALENTBRÜCKE wird die Suche nach Talenten und Stärken immer ein zentraler Bestandteil in all ihren Projekten sein.
Potenzialanalyse im Wandel der Zeit – Ihr Ansprechpartner
ENGLISH
Potential analysis in the course of time
April 2006 at the Hauptschule Leichlingen
25 pupils and 13 HRmatic GmbH employees meet for two days for the skills check at the school. The potential analysis is new for everyone involved and is taking place for the first time. The team is on site with more than twice as many employees as needed to be able to respond to all circumstances.
The pupils take part in tests on language, mathematical understanding, logical thinking and the ability to concentrate. They also complete a questionnaire on career interests and have to assess themselves in writing using over 200 statements. When words are difficult to understand, the observers provide support using an overhead projector and transparencies.
In a group exercise, the students build a tower out of paper. They are observed and assessed by company employees during all tasks. On the second day, the students take part in a job application training session. In the afternoon, each student has a 30-minute feedback session in which they are given specific examples of jobs that match their skills. The results are discussed with young people, parents and teachers. The students receive feedback on their strengths and tips on what they still need to work on.
18 years later
- Strengths were successfully identified for 220,387 pupils at over 300 schools using the TALENTBRÜCKE process.
- 4288 pupils underwent the potential analysis digitally due to the coronavirus pandemic.
- 721,365 km were travelled to the schools in the company buses, only one car was stolen.
- 38m² of trees were planted to offset CO2 emissions.
- 23,124 litres of coffee were consumed by the observers.
- As part of the group exercises, 9433 new TV series were developed by the pupils and over 43856 school trips were planned.
- The TALENTBRÜCKE employees developed 7 of their own test procedures and 18 of their own partner and group exercises. 23 times, the observers were accidentally locked in a school at the end of the day.
- Only very rarely did they have to cancel a session at short notice: Twice because of too much snow, once because of too much wind, three times because the cable cars were not running.
September 2024 at the secondary school in Leichlingen
A lot has changed since 2006: The secondary school in Leichlingen has no longer existed since 2018; the premises are now used by the secondary school. The company HRmatic GmbH has become TALENTBRÜCKE GmbH und Co. Today it is called Potential Analysis and the students are only observed for 4 hours while they go through the exercises. They demonstrate their fine motor skills in an exercise in which they bend wire according to a template. They demonstrate their spatial imagination by furnishing a fictitious flat. The pupils invent a new series as a group and develop their own school of the future. All exercises were developed by TALENTBRÜCKE itself. The evaluation meeting takes place the next day. Teachers are usually no longer present. The strengths are the focus of the 45-minute evaluation meeting. The 45-minute evaluation interview now focuses almost exclusively on the strengths of the students.
But how did these changes come about?
While schools previously had to/could actively decide whether to participate, from the 2016/2017 school year, the potential analysis is mandatory at all general education schools in NRW. With different clients came not only different names for the project. The requirements also changed. For example, vocational interest has no longer been recorded in the nationwide state programme since 2023. Logical thinking has no longer been included since 2016. The focus of the potential analysis is constantly changing in line with current research and evaluations. The focus is now more on pupils’ social and personal skills. The TALENTBRÜCKE employees have become experts in developing their own exercises based on their experience. These test procedures and exercises are also constantly being developed and optimised based on creative input from new employees and internal evaluations. The increasing number of migrant pupils also required adjustments. TALENTBRÜCKE translated its questionnaires into over 23 languages and increasingly used visual instructions.
Conclusion
Potential analysis has undergone a remarkable development, but its importance remains unchanged. It is an instrument of self-discovery that helps students to realise their dreams and shape their future. Despite all the changes, one thing is clear: for TALENTBRÜCKE, the search for talents and strengths will always be a central component in all its projects.